Knut Wolfgang Maron - Frühe Bilder über Landschaften 1979 – 1984

"Das Universum Knut Marons überrascht weder durch befremdende Formen noch durch neue Sujets. Seine tiefgreifende Andersartigkeit ist nicht mehr Ergebnis eines Abweichens von den bisher zulässigen Grenzen der Kunst. Sie resultiert vielmehr aus einer meditativen Rückkehr der Kunst zu sich selbst, aus einer Vertiefung ihrer zeitlosen Wahrheiten. Knut Maron schockiert uns nicht, er sieht die Dinge nur anders. Die Kunst partizipiert hier nicht mehr an dem Vorwärtsdrang moderner Zivilisation mit ihren technologischen Durchbrüchen und revolutionären Ambitionen. Und genau dadurch befreit sie sich von einer letzten Hörigkeit, nämlich derjenigen, sich der Entwicklung der uns umgebenden Gesellschaft anzudienen, ja sich ihr anzuhängen.

Kenneth van Sickle - Miniretro Vernissage Do. 19. April, 19 Uhr 20.04. - 07.07.2007

In der Ausstellung MINIRETRO zeigen wir einen Rückblick auf das über 50 jährige Schaffen des New Yorker Fotografen und Filmemachers, dessen Arbeiten u.a. in den Sammlungen von Museum of Modern Art und Metropolitan Museum of Art vertreten sind.

Kenneth van Sickle (*1932), der über das Zeichnen als Student bei George Grosz schon früh zur Fotografie kam und dann mit Robert Frank zusammenarbeitete und mit Duane Michaels ausstellte, ist bekannt für seine atmosphärischen Aufnahmen von New York und Paris sowie der ewigen Bohème. In der Präsentation werden alle Arbeiten ebenbürtig nebeneinander gezeigt. Vom Jazz beeinflusste Schwarz-Weiß-Aufnahmen der fünfziger Jahre, stehen neben Fotomontagen der siebziger Jahre und aktuellen Farbaufnahmen. Sie entwickeln dabei eine durch den Zeitstrom geprägte Einheit.

 

Im Anschluss wird diese Ausstellung im Kunstverein Roter Pavillon Bad Doberan zu sehen sein. Vernissage 14. Juli 2007 um 17 Uhr.

Antje Dorn - Imbisse 25.01. - 15.04.2007

Kartoffeln, Bohnen und Salat als Mega-Zeichen im Kontext architektonischer Objekte zeigt Antje Dorn mit ihrer Arbeit „Imbisse“ ab 25. Januar in der neuen Essener Galerie „zone E“.

 

Mit nur 14 Quadratmetern Grundfläche ist die Galerie „zone E“ der kleinste Kunstraum Essens. Sie wurde im November 2006 eröffnet - in unmittelbarer Umgebung zum Museum Folkwang - und widmet sich kompromisslosen Positionen zeitgenössischer Kunst. Sie wird die ganze Nacht beleuchtet und erlaubt dadurch jedem Flaneur rund um die Uhr Blicke auf die ausgestellten Arbeiten. Antje Dorns „Imbisse“ werden zwölf Wochen lang gezeigt. Die Bilder fühlen sich an diesem Ausstellungsort sicher besonders wohl: Eine Imbissbude war lange Mieter, bevor Dirk Ockhardt sie zum Kunstraum umwandelte. Dieser wird nun von Knut Wolfgang Maron, Medienkünstler, Kurator und Dozent an der Hochschule Wismar, als "zone E" weitergeführt.

 

"Imbisse" von Antje Dorn skaliert unsere Beziehung zu den elementaren Bedingungen unseres Lebens neu. Malerei architektonischer Skulpturen, Malerei von Bauwerken der klassischen Moderne, von Kiosken, Miniaturbauten und Verkaufsständen nimmt vollformatige Lettern auf, die sich mit übererträglicher Leichtigkeit zu Worten essentieller Grundnahrungsmittel formen - auf eine unorthodox ästhetische Weise. Dorn arbeitet in Öl und Lack, auf Bildträgern aus wieder verwendeten Offsetplatten mit Dachpappennägeln, auf Holz gezimmert. Die Künstlerin, die neben der Malerei gleichrangig mit Zeichnungen arbeitet, knüpft an die Semantik ihrer Bücher, Fotos und Filme an. Sie setzt die Begriffe "Wohnen" und "Leben" mit den Begriffen der lebensnotwendigen Nahrungsmittel in Relation - alles Platzhalter für eine Welt, die bereits in Fragmenten existiert, bisher jedoch so radikal und visionär weder formuliert noch postuliert wurde. In einer Warenwelt, deren Marken ihre Logos, Signets, Pictos, Zeichen und "Ikonen" laut und bunt von den Häusern und Hochhäusern auf uns herabschleudern, besetzen diese Zeichen in unserer Vorstellung ganze Areale und legen uns in narrative Assoziationsketten. "Imbisse" sprengt diese Assoziationsketten mit heiterer, souveräner Leichtigkeit. Die Malerei wird in diesem Kontext dazu verpflichtet, sich wieder mit ernst zu nehmenden Botschaften zu beschäftigen und dafür eine neue Form zu entwickeln. Sie schafft es, reduzierte, wesentliche Begriffe unserer tagtäglichen Lebens(mittel)notwendigkeiten wieder zurechtzurücken und bringt uns auf kraftvolle Art zu reformierten Werten zurück, die wir schon lange als empfunden gedacht haben und die uns Antje Dorn nun endlich gemalt hat.

 

Wir bedürfen wieder einen Bezug zu den wesentlichen Dingen unseres Lebens, wir bedürfen eine Kunst, eine Malerei, die dies vermag.

Klaus Küster - Segmente, Sequenzen, Sedimente 10.11.2006 - 21.01.2007

Klaus Küsters alltagsinspirierte Werkgruppen thematisiert die Relationen von Bild zu Abbild zu Realität. In seiner Dinge-Welt manifestieren sich grundlegende Wirkungserfahrungen von Licht, Form und Bewegung in Material, Raum und Farbe um in unterschiedlichen Medien (Malerei, Zeichnung, Objekt, Installation, Fotografie) kontextualisiert zu werden.

 

Zone E wird vier verschiedene Methoden des fotografischen Bildschaffens Klaus Küsters zeigen. Die Kamera generierte Fotografie, das Fotogramm, das Chemiegramm und das Luminoplastische Relief (LPR). Sind die drei erstgenannten Methoden historisch bekannt, so ist die vierte, das LPR eine von ihm zu Beginn der 70er Jahre entwickelte Methode, bei der durch vor der Belichtung erfolgte mechanische Bearbeitung des Bildträgers (Papier, Film) ein partiell-plastisches Kamera-Foto oder ein plastisches Fotogramm entsteht.

 

In all seinen Arbeiten beschwört Küster, durch seine alchimistische Suche den Zauber der unsere immaterielle Welt regiert. Er ringt der materialistischen Welt der Vorstellungen die verlorengeglaubte Aura ab und gibt sie uns in anderer Gestalt zurück.

 

Eine umfangreiche Retrospektive mit fast allen Werkkomplexen Klaus Küsters wird am 18.Oktober um 16.00 Uhr in der städtischen Galerie der Stadt Remscheid eröffnet.

 

Klaus Küster wurde 1941 in Remscheid-Lennep geboren. Er absolvierte eine Technikerausbildung und studierte später in Abendkursen an der Ecole des Beaux-Arts Paris und der Werkkunstschule Wuppertal. Als Grafikdesigner, Fotograf und Art-Director war er bis 1969 in Werbeagenturen beschäftigt. Ab 1969 wirkte er ausschließlich freiberuflich als Grafiker, Maler, Fotograf und Bühnenbildner. Der Grafiker Klaus Küster schuf zahlreiche Logos, u.a. für Industrie- und Handelsunternehmen sowie für Institutionen. Ein bekanntes Beispiel ist das „Kette“-Logo von Amnesty-International. In den 70er Jahren war Klaus Küster Vorsitzender des BBK in NRW und Mitglied im Kunstbeirat der Stadt Remscheid. Er initierte dort die Städtische „Sammlung Gerd Arntz“. Seit 1998 ist er Mitglied der „gfg gruppe für gestaltung“, Gelsenkirchen, um Prof. Rolf Glasmeier. 1995 gründete Klaus Küster seine eigene Schule für Gestaltung und die Galerie ART&RAT in Remscheid. Zur Eröffnung der Galerie präsentierte er im Röntgenjahr die Ausstellung „Durchröntgen“ mit Arbeiten von 128 internationalen Künstlern. 1996 wurde Küster in den Deutschen Werkbund berufen. Er nahm an rd. 120 Gruppen- und 30 Einzelausstellungen teil. Seine Arbeiten befinden sich in zahlreichen öffentlichen Sammlungen. Seit 1998 leitet er die Galerie der Stadt Remscheid.